Lea Sopper jongliert mit Aromen und bringt Natur auf Torten
Wenn dich ein Waschbär mit Trockenblumen in der Pfote anlächelt oder vor deinen Augen ein Miniatur-Blauwal durch die Luft gleitet, dann hast du sehr wahrscheinlich eine Salbei & Lavendel Torte vor dir. Ausgedacht, gebacken und gestaltet von Lea Sopper, der Konditormeisterin und Gründerin von Salbei & Lavendel. Sie bekennt ganz klar: „Ich habe keine Lust auf Schwarzwälder Kirschtorte. Ich möchte freier und natürlicher arbeiten als in der klassischen Konditorei.“ Und genau das sieht man ihren Torten, Tartelettes, Teilchen und Motivkeksen auch an. Minimalistisch, immer mit einem liebevollen Detail, nie überladen, an den Torten meist echte Blumen, auf den Keksen handgemalte Motive und Botschaften. Doch auf der Zunge offenbart sich noch viel mehr. Da gesellt sich ein Fenchelhauch zur Birne, eine Muskatprise zur Schokolade, die Zähne knacken durch knusprige Streusel und landen in cremiger Weichheit. Lea jongliert mit Aromen und Konsistenzen und erarbeitet dabei besondere Harmonien.
Wenn das Glück schon in der Backstube beginnt
Eine Geschmacksrichtung, ein Lieblingstier, einen Charakterzug – mehr braucht man nicht benennen, wenn man eine Torte bei Lea in Auftrag gibt. Weniger ist ihr meist lieber. Denn dann entstehen diese intuitiven Momente, von denen sie mit leuchtenden Augen berichtet. „Da habe ich schnell Bilder im Kopf. Und in der Backstube probiere ich frei aus. Das knuspert, ist cremig und hinten kommt noch ein Frischekick nach.“ Bisher macht sie keine Torte zweimal und auch bei den Tartelettes und Teilchen in der Café-Theke sorgt sie regelmäßig für Abwechslung und Überraschungen. Weder die Gäste noch sie selbst in der Backstube sollen sich langweilen. Und das kommt auch bei den Gästen an, wenn diese ihren Genuss beschreiben: „Der Geschmack erinnert mich an meine Kindheit, wie die Birnen in Omas Garten“ oder „Du bringst mich zum Innehalten, ich muss da zweimal hinschmecken.“
Die Kreativität in der Backstube ist jedoch nur eine Facette von Leas Beruf. Die gebürtige Bambergerin war nach dem Abitur jahrelang in der Gastronomie Bambergs zu Hause. Den direkten Austausch mit ihren Gästen möchte sie bis heute nicht missen. Das Konditoreihandwerk lernte sie in ihrer Heimatstadt, bevor es sie nach Hamburg zog. Dort verfeinerte sie ihr Können und lernte unter anderem bei Herr Max die freiere Tortengestaltung kennen. Zurück in Bamberg eröffnete sie Ende 2020 ihr eigenes Café in der Austraße und machte 2021 ihren Meistertitel. „Ich habe mir einen Ort geschaffen, an dem ich ich selbst sein kann und tue, was mir Freude macht“, sagt Lea.
Konditorei trifft auf Teehaus und irgendwie auf Salon
Im Salbei & Lavendel trifft Konditorei auf Teehaus. Neben Torten und Teilchen – übrigens immer mit möglichst vielen Biozutaten und einer veganen Alternative in der Auslage – bietet Lea eine exklusive Teeauswahl. Ein Getränk, das in Deutschland unterschätzt wird, und ein Konzept, das sich von den klassischen Konditoreien abhebt. Eine Teeberatung lohnt sich in jedem Fall. Alleine schon, um Lea zuzuhören, wie sie Aromen und Assoziationen beschreibt und einem das Gefühl gibt, man spreche über eine Weinverkostung. Ganz nebenbei entsteht eine entschleunigende Wirkung.
Und die passt zu Leas Vision: „eine Ruheoase in der Austraße“ zu erschaffen. Wohnzimmerflair, bequeme Sessel im Fenster, handgetöpferte Becher und Teller, frische Blumen auf den Tischen sorgen für das richtige Ambiente. Gleichzeitig sind sie erst der Anfang. Teeverkostungen, Lesungen, Musik sollen in der Zukunft stattfinden. Keksmalkurse für Groß und Klein. Ach ja, ein Onlineshop, ein Team aufbauen und selber ausbilden, das stehe auch noch auf Leas Liste.
Text: Petra Häfner
Fotos: Sarah Seewald
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