Verwandlung per Pinselstrich: Kerstin Thierschmann stylt als Make-up-Artist für Film und Foto von Hochzeit bis Halloween
„Dein Gesicht ist wie eine Leinwand für mich. Ich sehe mehr als das, was du bist. Ich sehe, was du sein kannst. Und ich liebe es, nah am Menschen zu arbeiten“, erzählt Kerstin Thierschmann. Genau in diesem Moment zeichnet sich in ihrem Gesicht die Begeisterung für ihre Arbeit als Make-up-Artistin ab. Sie lächelt, wenn sie davon berichtet, wie Bräute nach ihrem Probestyling wie eine Schneekönigin strahlen, weil alles passe, was Kerstin ins Gesicht und auf dem Kopf gezaubert habe. Die Frauen auf dem Weg zu ihrer Hochzeit ein paar Schritte zu begleiten, genau hinzuhören und sie mit Make-up und Hairstyling strahlen zu lassen, erfülle sie.
„Dein Gesicht ist wie eine Leinwand für mich. Ich sehe mehr als das, was du bist.“
Doch das ist nicht alles. Als Make-up-Artistin verschönert Kerstin nicht nur, sie kann weitaus mehr. Blutige Wunden und Narben erschaffen, die täuschend echt aussehen, eine Glatze kleben, wo eigentlich volles Haar ist, Altersflecken und –falten auf einer sonst glatten jungen Haut aufbringen. Plastisch und künstlerisch arbeiten, ist ein weiterer Bereich von Kerstins Schaffen. Für Film, Foto und Theater lässt sie Rollen lebendig werden. Zu Fasching und Halloween macht sie euern Auftritt perfekt.
Kerstins Weg: Vom „Tatort“ zum Theater
Dabei begann alles mit einem „Tatort“, den Kerstin als Teenagerin zu Hause in Erding mit ihren Eltern anschaute. Im Film sah sie einen Verletzten, der blutete, und fragte sich, wie man das mache. Ihr Vater klärte sie über Kunstblut auf, das bei Film und Theater eingesetzt wird. Kerstin wollte es genauer wissen und später Maskenbildnerin werden. „Das fasziniert mich bis heute: Wunden und Narben. Man muss den Menschen nicht verletzen, kann aber realistisch darstellen, was in der echten Welt fies und schmerzhaft ist“, erzählt die 37-Jährige.
Doch bevor sie die Ausbildung zur Maskenbildnerin beginnen konnte, musste sie Friseurin lernen, damals noch Voraussetzung für die Lehre zur Maskenbildnerin. Zwischen den beiden Ausbildungen überbrückte die damals 21-Jährige Zeit und ging für ein anderthalbjähriges Praktikum ans Staatstheater Darmstadt. Von da an hatte sie die Theaterwelt in ihren Bann gezogen. Nach dem Abschluss folgten mehrere Jahre am ETA Hoffmann Theater in Bamberg und am Staatstheater in Nürnberg. „Mozart“ und das „Dschungelbuch“ waren ihre liebsten Stücke, für die sie die Maskenwelten erschuf und in andere Welten eintauchte.
Mit der Geburt ihres Sohnes vor fünf Jahren war das Theater Geschichte. Nicht vereinbar mit dem Familienleben. Nach ein paar Jahren am Empfang einer Physio- und Zahnarztpraxis ist Kerstin heute aber fest entschlossen: „Jetzt ist es an der Zeit, mein altes kreatives Leben wieder aufzubauen.“ 2023 startet sie mit voller Kraft in die Selbstständigkeit als Make-up-Artistin. Sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit Filmemachern, Fotografen und Theatern. Neben deinem Hochzeitsstyling kannst du bei ihr Halloween- und Faschingsstylings buchen, für zu Hause oder sogar als Team für die Firmenfeier. Und Workshops werden auch bald kommen.
„Ich möchte, dass sich jemand bei mir wohl und gesehen fühlt. Egal ob Braut, Fotograf, Regisseur oder Schauspielerin.“
Mit besonderen Communitys in die Zukunft und ins Mittelalter
Kerstin hat einen klaren Anspruch: „Ich möchte, dass sich jemand bei mir wohl und gesehen fühlt. Egal ob Braut, Fotograf, Regisseur oder Schauspielerin.“ In ein, zwei Jahren möchte sie sich eine eigene Werkstatt leisten und einen eigenen Fundus aufbauen können. Bis dahin vernetzt sie sich mit Filmemachern, Fotografen und der Theaterwelt, um bei Aufträgen zu zeigen, was sie kann. Über eine Facebook-Gruppe steht sie mit Maskenbilder*innen in ganz Deutschland in Kontakt. Dort hilft man sich mit Rat und Tat bei fachlichen Fragen.
Auch privat kommen das Ungewöhnliche und Mystische nicht zu kurz. Kerstin taucht auf Mittelaltermärkten gerne in eine andere Welt ein. „Ich liebe Dudelsack- und Geigenmusik und die Mittelalterwelt“, verrät sie. „Auch die Wikingerzeit. Wenn ich die Bemalungen sehe, würde ich sofort selber gerne loslegen.“
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