Stephanie Heinrich erschafft Frauenbilder
Manchmal findet man als Erwachsene*r wieder zu dem, was man als Kind schon gerne getan hat. Bei Stephanie Heinrich war das unter anderem malen, zeichnen und Geschichten schreiben. Seit 2021 greift die 33-Jährige wieder regelmäßig zu Pinsel, Farbe und Leinwand sowie zu Kuli und Aquarellpapier. Menschen, aktuell besonders Frauengesichter und Frauenkörper sind ihre liebsten Sujets. Mal schaut die*der Betrachter*in in das Gesicht einer jungen Frau, die eine rosa Kaugummiblase frech aufpustet. Mal blickt einem ein einzelnes Auge durch ein Loch entgegen. Mal steht man vor einem nackten Frauenrücken. Ihre Bilder sind möglichst realistisch – das ist Stephanies persönliche Herausforderung. „Die Gesichter, die Motive denke ich mir aus, alles kommt aus meinem Kopf. Aber ich möchte Menschen malen, die realistisch sind. Da bin ich am meisten herausgefordert“, erklärt sie ihre Arbeitsweise.
Malen macht glücklich
Mit ihren Bildern möchte sie Emotionen bei den Betrachter*innen hervorrufen. Doch bevor das passieren kann, gibt es den Entstehungsprozess eines jeden Bildes. Von der Idee, über die Vorskizze, zum ersten Pinselstrich, der nächsten Farbschicht. Bis hin zu dem Moment, in dem sie aufs Bild schaut und denkt, jetzt könne auch die ganze Welt draufschauen. „In erster Linie muss ich mit dem Bild glücklich sein“, sagt sie. Dass das Malen sie glücklich macht, kann man in diesem Augenblick an ihrem Gesicht ablesen. „Ich brauche das Kreative als Ausgleich“, fügt Stephanie bestätigend hinzu.
Das Bedürfnis nach Ausgleich wurde ganz stark während der Covid-19-Pandemie. In ihrem Hauptberuf trat sie 2020 eine neue Stelle im Projekteinkauf an. Schnell war Homeoffice angesagt. Für die kommunikative BWLerin, die gerne unter Menschen ist, keine einfache Situation. „Aber wenn mir was nicht passt, dann ändere ich es halt“, bringt Stephanie ihre Lebenseinstellung auf den Punkt. Bald war der kreative Schaffensplatz im Haus eingerichtet. Staffelei, Farben, Leinwände, Papiere. Ist die Arbeit im Hauptjob am Bildschirm abgeschlossen, geht es fast jeden Tag rein in den Malanzug und oft direkt auf den Boden neben dem Schreibtisch. „Sobald ich male, ist das Tiefenentspannung für mich.“
Einfach mal anfangen und das Gesetz der Anziehung
Stephanie ist Selbstlernerin: „Ich fange immer einfach mal an. Ich habe viele Ideen und probiere gerne etwas Neues aus. Warten ist so gar nicht meins.“ Über Youtube-Videos und regen Austausch mit anderen Künstler*innen auf Social Media verfeinert sie stetig ihre Technik. Auf ihrem Instagram-Kanal @stephis.malerei zeigt sie ihre Werke, oft mit dem Hashtag #fokusmensch. „Ich wollte irgendwann sichtbar werden”, beschreibt Stephanie diesen kleinen Meilenstein. Inzwischen stehen sogar erste Termine für Ausstellungen, wie zum Beispiel in der Stadtbücherei Forchheim. Eine eigene Website wird entstehen. Erste Auftragsarbeiten nimmt sie als Malerin auch an. Aber nur, wenn sie ihr den Freiraum lassen, den sie brauche. Farb- und Motivwünsche seien okay, Malen nach einer Porträtvorlage möchte sie jedoch nicht.
Aufgeschlossen und zielstrebig zeigt sich Stephanie, wenn es um ihre Kunst geht. „Die Leute kommen nicht zu dir, du musst auf die Leute zugehen.“ Das hat sie bereits bei ihren Umzügen gelernt: vom sächsischen Vogtland ins baden-württembergische Karlsruhe ins fränkische Willersdorf. Man müsse immer wieder erste Schritte machen. Letztendlich sei es wie in dem Buch „Das Café am Rande der Welt“: Gehe man vorwärts und tue, was man als sinnvoll empfände, ziehe man automatisch die richtigen Menschen für seinen Weg an.
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